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Vereinigtes Königreich / Vereinigte Staaten 1973
Kananga (Yaphet Kotto) trägt den Übernamen Mister Big. Er beherrscht und terrorisiert die Unterwelt von Harlem bis nach Florida und Jamaika, wo ihm die Nachfahren von Sklaven hörig sind. Mit seiner Verbrecherorganisation will Mister Big die westlichen Märkte überrumpeln. Seine Waffe sind die Drogen. Auf diese dunkle Grösse wird Agent 007 James Bond (Roger Moore) als Abgesandter des britischen Geheimdienstes angesetzt. Kaum am Ziel seiner Operation angekommen, gerät Bond in einen Strudel haarsträubender Abenteuer und zwischendurch auch immer wieder in die Arme schöner Frauen.
Mister Big alias Kananga füttert Krokodile, um den Viechern nicht selbst verfüttert zu werden, und schlägt brutale Gegner bewusstlos. Er überfliegt mit dem Schnellboot ganze Landstriche und chauffiert einen Doppeldeckerbus, dessen Verdeck bei einem Bahnübergang abrasiert wird. Und er erweist sich als gerissener, skrupelloser Bösewicht, der tückische Fallen stellt und selbst den Voodoo-Kult seinen Weltverderberplänen dienstbar macht.
«Neuer James Bond geboren: Fernsehheld Roger Moore» – so und ähnlich lauteten die Schlagzeilen der Boulevardpresse zum 007-Abenteuer «Leben und sterben lassen». Nach dem missglückten Zwischenspiel, das Dressman George Lazenby als Nachfolger von Sean Connery gab, wurde der Wechsel zu Roger Moore kritisch und distanziert, später aber mit zunehmendem Wohlwollen kommentiert. Der Darsteller, der als charmanter TV-Serienheld Simon Templar bekannt wurde, gab dem neuen Bond eine lässige, smarte Note. Er machte ihn beinahe zum Dandy. Die Bond-Serie hob mit Roger Moore ins wahrhaft unglaubliche, exotische Abenteuer ab. Im Mai 2017 verstarb Roger Moore im Alter von 89 Jahren in Crans-Montana an den Folgen einer Krebserkrankung, beigesetzt wurde er in seiner neben dem Wallis zweiten Wahlheimat Monaco.
Guy Hamilton, einst Adlatus von Carol Reed, hat «Leben und sterben lassen» meisterhaft inszeniert. Er hat den 007-Thriller mit jener vergnüglichen Comicstrip-Note und den Wundern alter Sensationsfilme ausgestattet, die für die späteren Bond-Filme typisch geworden sind. Die Rolle der Bond-Gefährtin Solitaire wurde für Jane Seymour zum Beginn einer internationalen Karriere, die mit der preisgekrönten Fernsehserie «Dr. Quinn, Medicine Woman» ihren Höhepunkt erreichte.
Originaltitel: Live and Let Die